Geschichte

Als im ursprünglichen Gründungsjahr 1907 für den Verein einen Namen gesucht wurde, stand die Idee der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Der Name FC Neumünster bezieht sich auf die Kirche, die am Berührungspunkt der Quartiere Riesbach, Hottingen und Hirslanden gewissermassen als Bindeglied steht. Ausserdem war der Name Neumünster weitherum bekannt, waren doch die Turner und die Standschützen Neumünster angesehene und erfolgreiche Vereine. Bei der Wahl der Clubfarben einige man sich auf jene, die das Hottingerwappen zieren – grünes Kleeblatt auf rotem Grund.

Aufstieg und Fall

Das offizielle Gründungsprotokoll fiel, zusammen mit vielen anderen Akten, einem Dachstockbrand an der Arbenzstrasse zum Opfer. Eine Rückblende kam also nur dank dem guten Gedächtnis der wenigen heute noch lebenden Mitglieder aus der Frühzeit des FCN zustande.

Drehen wir also das Zeitrad um über 100 Jahre zurück. Jeden Abend trafen sich damals eine Anzahl Lehrlinge und Schüler des äusseren Seefeldes zum Fussballspielen auf der so genannten „Planie“ bei der alten Badeanstalt Tiefenbrunnen. Der Platz war so klein, dass nur auf ein Goal gespielt werden konnte. Im Jahre 1909, mit der Aufnahme in den SFV, fand sich dann aber ein Platz, auf dem auch zwei Tore aufgestellt werden konnten – die Allmend III. Ein Umkleidelokal war ein Luxus, den man nicht kannte, dafür hatte man eine grosszügige Waschgelegenheit in der nahe gelegenen Sihl.

Sonntag für Sonntag zogen die Aktiven mit geschulterten Torstangen zur Allmend Brunau. Jeder war sein eigener Platzwart, und vor dem Spielen konnte man sich mit dem Streuen der Spielfeldmarkierungen schon ein bisschen warmlaufen. Die Eintrittskarten für die Heimspiele wurden von einem Zeichnerlehrling in mühsamer Kleinarbeit von Hand hergestellt. Der Erlös der Karten musste helfen, die Betriebskosten zu decken. Die übrigen Mittel wurden von den Aktivspielern aufgebracht, was bei den meisten einen guten Teil ihres Taschengeldes ausmachte. Passivmitglieder und Gönner, die für Finanzspritzen sorgen, gab es nämlich damals noch nicht. In der Folge entwickelte sich der FCN zu einem namhaften Verein.

Bereits in der Saison 1915/16 wurde der Club erstmals Meister der Serie B. Das Gesuch des FCN auf Zulassung zur Serie A – der damals höchsten schweizerischen Spielklasse – wurde von der Delegiertenversammlung in Bern abgelehnt. Diese Entscheidung rief bei unseren anwesenden Vereinsverantwortlichen nicht nur einen Proteststurm hervor, sondern veranlasste sie auch dazu, den Saal zu verlassen. Anstelle des FCN wurde dem Zulassungsgesuch des Grasshopper-Clubs um Aufnahme in die Serie A entsprochen. Das Zentral-Komitee empfahl das Gesuch mit Rücksicht auf den Umstand, dass der GC zu den Verbandsgründern gehört hatte. Mit einer Jetzt-erst-recht-Stimmung begann man die neuen Meisterschaften 1916/17. Und wiederum wurde die Meisterschaft in der Serie B gewonnen. Jetzt war auch der FCN anlässlich der ordentlichen Delegiertenversammlung in die Serie A aufgenommen.

Mit diesem Aufstieg wurde auch der Sportplatz Sonnenberg bezugsbereit. Dieser lag in unmittelbarer Nähe des heutigen Golfplatzes unterhalb des Grand Hotels Dolder.

Bis 1921/22 gehörte der FCN der obersten schweizerischen Spielklasse an. Am Ende dieser Saison belegte der FCN punktgleich mit Winterthur den letzten Rang in der Ostschweizergruppe der Serie A. Das notwendig gewordene Entscheidungsspiel gegen den FC Winterthur ging mit 1:0 verloren, und so musste der schwere Gang nach Lugano zum Relegationsspiel angetreten werden. Der FCN verlor dieses Spiel ebenfalls mit 1:0 Toren. So schnell und vielversprechend der FCN in die oberste Liga aufgestiegen war, so heftig wurde er in den kommenden Jahren vom Pech verfolgt. Einst noch ganz oben dabei, sanken die Platzierungen immer weiter ins Mittelmass. Mit dem Ende der Saison 1925/26 verlor der FCN seinen „Sonnenberg“. Die umliegenden Gebiete mitsamt dem Fussballplatz fielen der Bankgesellschaft zum Opfer. Mit dem Wegzug vom Sonnenberg schwand auch der treue Zuschauerkreis. Der FCN war heimatlos geworden. Schliesslich wurde im Jahre 1930 im Restaurant Freihof die Auflösung beschlossen, denn nur so konnte der Verein seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen.

Das Comeback

Am 31. August 1957 wurde im Saal des Restaurants Hottingerplatz anlässlich der Gründungsversammlung des FCN ein alter, traditionsreicher Fussballclub neu ins Leben gerufen.“ ( Zitat aus dem offiziellen Urprotokoll 1957 ) Das Sportamt Zürich stellte dem jungen Verein einen Platz auf der projektierten Sportanlage Lengg in Aussicht. Bis diese Anlage aber gebaut war, mussten die Heimspiele auf der Grosssportanlage Hardhof ausgetragen werden. Die nächsten Jahre brachten einen grossen Mitgliederzuwachs, und auch die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. Schon die erste Saison 1957/58 brachte den Aufstieg in die dritte Liga. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg in die vierte Liga ( der nicht der letzte sein sollte ), stellte sich die Saison 1961/62 als wahre Siegesära heraus. Nicht nur die Rückkehr in die dritte Liga, auch der Titel des Regionalmeisters prägte jene Zeit.

Mit diesem stolzen Erfolg in der Tasche durfte der Verein sozusagen als Zusatzgeschenk am 28.7.62 den eben fertig gestellten Sportplatz Lengg beziehen. Und noch ein Markstein sollte am 1962 gelegt werden. Mit weiteren zwölf Mitgliedern konnte die Seniorensektion des FCN aus der Taufe gehoben werden. Viel später zeigte sich, dass dank diesem Stamm viele Vereinsunstimmigkeiten aus der Welt geschafft werden konnten. 1968 wurde der erneute Abstieg in die vierte Liga Tatsache, 1970 aber war die erste Mannschaft wieder zurück.

Die Juniorenabteilung, welche langsam vor sich hin siechte, war schliesslich der Grund, warum der FCN der Expansionspolitik des Nachbarclubs FC Seefeld weichen musste. Nach 13 Jahren Lengg, musste das Feld geräumt werden. Gespielt wurde fortan in der Grosssportanlage Zürich-Witikon. Der FCN überstand diesen Wechsel verständlicherweise nicht ohne Schaden. Der Abstieg in die vierte Liga war eine Folge davon. Obwohl man sich bemühte, eine Juniorenmannschaft aufzubauen, blieb eine Blutauffrischung für die überalterte erste Mannschaft aus. Das Hin und her zwischen vierter und dritter Liga zog sich bis in die 80er Jahre. Die Fernziele von 1982 haben sich seit einigen Jahren erfüllt.