Nach einer weiteren, resultatmässig erfolgsversprechenden Vorbereitung stand der bisherige Höhepunkt dieser Saison bevor. Am Gründonnerstagabend trat der FC Neumünster im fast ausverkauften Griespark zum Cupachtelfinale gegen den heimischen FC Volketswil an. Rund 150 ZuschauerInnen (darunter auch circa 20 teilweise gewaltbereite Neumiultras), das Vorhandensein von Linienrichtern (!) und vor allem die miteinlaufenden Junioren bildeten einen würdigen Rahmen für dieses Spiel. Vielen Dank dem FC Volketswil für die Organisation dieses für uns einmaligen Erlebnisses.
Die Gastgeber galten im Vorhinein als klarer Favorit, auf unserer Seite war man jedoch zuversichtlich, mit einer starken Mannschaftsleistung und etwas Glück, die nächste Runde erreichen zu können. Das Spiel gestaltete sich denn auch hartumkämpft, intensive Zweikämpfe und viele Fehlzuspiele prägten die Anfangsphase dieser Partie. Die Volketswiler versuchten durch gepflegtes Kurzpassspiel die hervorragend organisierte Defensive der Gäste auszuspielen und sich so Chancen zu erarbeiten, in den ersten 30 Minuten gelang dies allerdings praktisch gar nicht. Eine spielerisch feine Klinge zu führen ist zwar ein edler Ansatz, jedoch scheinen die Volketswiler Spieler an diesem Abend dafür zu nervös gewesen zu sein oder sie sind generell zu schlecht, man darf es sich aussuchen. In der 30. und in der 36. Minute provozierten die Neumünsteraner durch geschicktes Anlaufen nämlich zwei verheerende Ballverluste im Volketswiler Aufbauspiel und schon stand es 0:2 für uns. Zuerst lancierte Gabay den steil in die Tiefe gestarteten Müller, welcher per Schlenzer zum 0:1 traf, danach profitierte Gabay von einem weiteren Schnitzer und überlobte den gegnerischen Torwart zum 0:2. Dieses Resultat verteidigten die Kleeblätter dann solidarisch bis zum Pausenpfiff. Das Halbzeitergebnis war zwar etwas glücklich, aufgrund gnadenloser Effizienz und starkem Defensivverhalten dennoch verdient.
Die zweite Hälfte entwickelte sich vorläufig ähnlich wie die Erste, dem FC Neumünster gelang es allerdings mit Fortdauer der Partie immer weniger für Entlastung zu sorgen. Die Volketswiler traten konsequenter auf als im ersten Umgang und drängten unermüdlich auf den Anschlusstreffer. Trotz einigen heiklen Momenten und vielen gegnerischen Standardsituationen konnten wir die Null lange halten und das Weiterkommen schien greifbar. Zudem kamen wir trotz unserer Unterlegenheit beim Stand von 0:2 zu zwei Topchancen das spielentscheidende 0:3 zu erzielen. Diese Möglichkeiten liessen wir aber aus und so kam es wie es kommen musste. Der FC Volketswil rettete sich durch einen Doppelschlag in der 82. und 88. Minute ins Elfmeterschiessen, wo wir schlussendlich den Kürzeren zogen. Das Glück hatte uns verraten, so wie Judas Jesus Christus vor 2024 Jahren. Die Volketswiler haben den Sieg nicht gestohlen, trotzdem ist diese Niederlage angesichts des Spielverlaufs ganz besonders schwer zu akzeptieren. Dennoch gilt es das positive mitzunehmen und erhobenen Hauptes in die Rückrunde zu starten, am nächsten Sonntag am gleichen Ort gegen den selben Gegner.
Am Ende dieses denkwürdigen Tages trat das Gros der Mannschaft dann noch den Gang (nach Canossa) ins Piccolo an, um Busse zu tun und ein weiteres, letztes Abendmahl zu geniessen.