Nach intensiver und resultatmässig erfolgsversprechender Vorbereitung, bestritt der FC Neumünster am vergangenen Sonntag den ersten Ernstkampf der neuen Saison. In der Pokalrunde wartete mit dem 2. Ligisten Bassersdorf überraschenderweise sogleich ein harter Brocken. Losfee Matthäus hatte in der Hitze des Gefechts offenbar warm mit kalt verwechselt. Die in Aussicht gestellte Stelle des Greenkeepers wird nun andersweitig besetzt werden. Da sich im Letzigrund zu diesem Zeitpunkt eine „musikalische“ Selbsthilfegruppe zum sogenannten Büezen traf, musste der FC Neumünster einmal mehr auf die Sportanlage Looren ausweichen. Das Gros der beiden Fanlager schien diesen Platzwechsel nicht mitbekommen zu haben und so wurde das Spiel in einem eher intimen, familiären Rahmen durchgeführt.
Von flammenden Ansprachen Vesterbergs und Straumanns motiviert und durch Eminems Klänge inspiriert, stieg der Gastgeber in die Partie. Die 2. Ligisten aus Bassersdorf kamen mit der intensiven Gangart des Unterklassigen zu Beginn überhaupt nicht zu Recht, sodass der Favorit froh sein konnte, nach zehn Minuten nur mit einem Tor zurückzuliegen. Die Kleeblätter hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt nämlich mehere hochkarätige Torchancen herausgespielt und waren durch Larcheveque verdient in Führung gegangen. Weitere aussichtsreiche Möglichkeiten blieben ungenutzt, worauf ein gegnerischer Eckstoss in der 14. Minuten den Ausgleich brachte. Dies brachte die Unsrigen für einige Minuten aus dem Tritt, wodurch die Gäste bis zur 28. Minute mit 3:1 in Führung gehen konnten. Die tapferen Knaben des FC Neumünsters liessen in der Folge jedoch keinesfalls die Köpfe hängen und boten dem Oberklassigen weiterhin ernsthaft Paroli. Durch ihre aufsässige Spielweise zwangen die Grünweissen ihre Gegner zu teils haarsträubenden Fehlpässen und gefährlichen Ballverlusten in der eigenen Hälfte. So kehrte trotz Führung auch auf der Bassersdorfer Bank keine Ruhe ein und der Trainer mahnte seine Spieler eindringlich positiv zu bleiben, worauf er nur Sekunden später einen seiner Spieler nach einem weiteren Fehlzuspiel gekonnt zusammenfaltete.
Kurz vor der Pause ergab sich noch eine goldene Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Der fleissige Neuzugang Meyer setzte sich einmal mehr über Aussen durch und bediente den mitgelaufenen Gabay, welcher etwas überhastet abschloss und nur ins Aussennetz traf. Daraufin verspürte Gabay ein undefinierbares Ziehen zwischen Gürtellinie und Schienbein, Coach Westerberg zog damit seinen ersten Joker und nahm Gabay raus. Gnadenlos diese Finnen… Kurze Zeit später pfiff der Schiedsrichter zum Pausentee.
Auch die zweite Hälfte verlief erstaunlich ausgeglichen, klare Chancen waren jedoch auf beiden Seiten vorläufig Mangelware. Vielversprechende Spielsituationen wurden oft nicht konsequent genug zu Ende gespielt. Dies änderte sich in der 60. Minute als Müller, von Meyer lanciert, in den Bassersdorfer Strafraum eindrang und dort nur noch mit einem Foul am Torabschluss gehindert werden konnte. Den fälligen Penalty drosch Capitano Huber humorlos in die Maschen. 2:3 stand es nun aus unserer Sicht, der Ausgleich war greifbar, die Sensation schien möglich, und zwar genau eine Minute lang… Der Zürcher FCB stellte mit einem mustergültigen Angriff den alten Zweitore-Vorsprung umgehend wieder her. Die Gastgeber gaben aber nach wie vor keinen Ball verloren und kämpften heroisch um jeden Zentimeter Loorengrün. Unser flying Dutchman Hasenwinkel schoss dabei ein bisschen übers Ziel hinaus, als er den Unparteiischen in einen aufsehenerregenden Zweikampf verwickelte. Es folgte ein mehrsprachiges verbales Rencontre, welches glücklicherweise nicht in einem Platzverweis zu Buche schlug. Die dritte Halbzeit dieser Paarung wird wahrscheinlich demnächst auf einem Campingplatz jenseits des Gotthards ausgetragen.
Zurück zum Spiel. Bassersdorf erhöhte in der 82. Minute auf 2:5, der FC Neumünster bewies ein weiteres Mal Moral und kam durch Jungsenior Koller zum 3:5. Mit dem 3:6 in der Nachspielzeit setzte der Favortit den Schlusspunkt in dieser grösstenteils spannenden und ausgeglichenen Partie. Die Torschützen der Bassersdorfer in diesem Bericht zu erwähnen war nicht möglich, da die Bassersdorfer alle Tore ihrem Torwart zuschrieben. Feiner Humor. Die Mannen in grünweiss können stolz auf ihre Leistung sein, ausnahmslos alle Spieler zeigten sich in guter bis sehr guter Frühform. Auf das Spiel folgte ein kleines aber feines höckle, jedoch wurden Oberhöckler Naumann und dessen kongenialer Partner Tenchio schmerzlich vermisst. Die beiden hätten dem ganzen noch mehr Breite beziehungsweise Tiefe gegeben.
Mit breiter Brust schauen wir nun vorraus auf den kommenden Sonntag, wo der FC Fällanden zum ersten Meisterschaftsspiel empfangen wird. Über zahlreiche und lautstarke Unterstützung würden wir uns freuen. Frei nach dem Motto „keni Träne meh“ wird die Mannschaft auf Sieg spielen.