Getriggert

An einem warmen Oktobersonntag traf der FC Neumünster im Meisterschaftsspiel der 3. Liga auf den FC Schwamendingen. Unsere 1. Mannschaft war seit fünf Spielen ungeschlagen, davon vier Siege, und befand sich etwas unerwartet, aber durchaus verdient auf dem zweiten Tabellenplatz. Diese erfolgreiche Serie hatte jedoch ihren Tribut gefordert: Wichtige Offensivspieler fehlten, was Marvin Wey die verdiente Gelegenheit gab, von Anfang an aufzulaufen.

Die Partie begann mit einem symbolischen Moment, als beide Mannschaften zusammen mit dem Schiedsrichter für die Woche des Schiedsrichters des FVRZ ein Foto machten – das letzte freundliche Zusammentreffen mit dem Referee an diesem Tag.

Das Spiel selbst war ausgeglichen und hart umkämpft. Das Kunstrasenfeld beschleunigte den Ballfluss zwischen den Mannschaften, doch echte Torchancen blieben Mangelware. Das Offensivhighlight der ersten Hälfte lieferte Marvin, als er sich mit Kraft und Entschlossenheit gegen zwei Verteidiger durchsetzte und den Torwart umkurvte – nur um den Ball dann mit seinem linken Fuss knapp zu verfehlen. Somit ging es torlos in die Halbzeit.

Bis in die Schlussphase blieb das Spiel offen. Dann nutzte der FC Schwamendingen seine Gelegenheit und ging mit 1:0 in Führung – eine bittere Pille, da auch der FC Neumünster dem Führungstreffer immer näher kam. Kurz nach dem Gegentor durfte Capitano Felix Huber einen Freistoss ausführen und setzte ihn mit einem wuchtigen Schuss an die Latte in die linke obere Ecke – die beste und letzte Torchance für unser Team an diesem Tag.

Wenig später wurde Beni Wenk von einem Schwamendinger Spieler rüde gefoult, was bei ihm gewisse Sicherungen durchbrennen ließ – ‘getriggert’. Nach einem hitzigen Wortgefecht musste Beni vorzeitig duschen gehen. In den letzten zehn Minuten kämpfte das Team noch mit zehn Mann weiter, sehr zum Erstaunen von Max, der erst nach fünf Minuten fragte, wo Beni geblieben sei. Doch in Unterzahl und mit schwindenden Kräften konnten wir die weiteren Gegentore zum 0:2 und schliesslich 0:3 in den Schlussminuten nicht verhindern.

Vielleicht war es ein kleiner Dämpfer und eine Erinnerung daran, dass keine Punkte verschenkt werden. Alle Serien haben ein Ende. Doch mit den bevorstehenden Spielen gegen Küsnacht und Unterstrass gilt es, die positiven Momente aus diesem Spiel mitzunehmen und sich auf das nächste Spiel zu fokussieren.